
BCT COACHING
29 Soziale Umwelt umgestalten
Rate der Person, ihre soziale Umwelt umzugestalten, so dass es ihr leichter fällt, körperlich aktiv zu werden/sein. Oder so zu gestalten, dass sie Barrieren für die Inaktivität schafft.
Beschrieb
29 Soziale Umwelt umgestalten
Der Coach rät der Person ihre soziale Umwelt so umzugestalten, dass es ihr leichter fällt, körperlich aktiv zu sein und wenn möglich, sogar Barrieren für die Inaktivität entstehen.
Die Person muss sich Gedanken machen, welche Personen oder welche Situationen in ihrer sozialen Umwelt sich positiv auf ihre Ziele der körperlichen Aktivität auswirken und welche hinderlich sind. Der Coach rät ihr, vermehrt mit Personen, welche hinter dem körperlich aktiven Lebensstil der Person stehen und sie unterstützen, den Umgang zu pflegen. Ausserdem kann die Person aktiv auf Freunde, Bekannte, Familienmitglieder und Kollegen zugehen, um gemeinsam eine körperliche Aktivität auszuüben. Gemeinsame Aktivitäten machen Spass und verringern den Leidensfaktor.
Auch sollen Situationen, welche die Person anregen, körperlich aktiv zu sein, vermehrt wahrgenommen werden. Damit sind beispielsweise Gespräche und Aufforderungen zum Aktivsein gemeint oder auch Angebote wie Babysitting, Unterstützung im Haushalt oder der frühere Feierabend.
Freunde, Bekannte, Familienmitglieder und Kollegen, welche sich nie oder selten körperlich betätigen und den körperlich aktiven Lebensstil der Person nicht unterstützen, sollten wenn möglich einen geringeren Stellenwert im Leben der Person einnehmen, da sie diese möglicherweise zu einem inaktiven Lebensstil verleiten. Im besten Fall schafft es die Person, ihre soziale Umwelt ebenfalls zu vermehrter Bewegung zu überzeugen.
Diese Technik steht sehr eng in Verbindung mit (14) Soziale Unterstützung.
Beispiele
29 Soziale Umwelt umgestalten
Die Person soll sich überlegen, welche Personen in ihrem sozialen Umfeld und welche Situationen förderlich für die körperliche Aktivität sind. Oder inwiefern diese Beziehungen und Situationen geändert werden müssen, damit sie förderlich sind. Der Coach schlägt ihr vor, mit fördernden und unterstützenden Personen vermehrt etwas zu unternehmen und Situationen so zu gestalten, dass sie für die körperliche Aktivität zutragend sind.
Soziales Umfeld
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Mit Freunden eine Aktivität planen
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Trainingspartner oder -gruppe suchen
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Mit Familienangehörigen über Wohlbefinden sprechen und Unterstützung einholen
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Aufforderungen zur körperlichen Aktivität als Chance wahrnehmen
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Weniger Kontakt zu inaktiven und nicht unterstützenden Freunden und Bekannten pflegen
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etc.
Soziale Situationen
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Früher von der Arbeit nach Hause gehen (evtl. Gespräch mit der Vorgesetzten führen, um es zu ermöglichen)
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Einen Babysitter anfordern
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Haushaltstätigkeiten an Kinder und Ehemann/-frau delegieren
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"Nein"-sagen lernen
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Sich verabschieden, um Sport zu treiben (von der gemütlichen Kaffeerunde, Geschäftsessen, ... )
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Den Wecker eine Stunde früher stellen, um Zeit für die körperliche Aktivität zu haben
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etc.
Beispiele
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"Sie haben mir von Paul erzählt, der gerne klettert. Fragen Sie ihn, ob er Sie nächste Woche zur Kletterhalle mitnimmt und Ihnen zeigt, wie es geht. Probieren Sie es aus!"
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"Unternehmen Sie mit Ihren Freunden auch sportliche Dinge? Nein? Warum schlagen Sie nicht mal eine kleine gemeinsame Wanderung zu einem tollen Ausflugsziel vor?"
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"Vielleicht solltest du dem Kegelklub deines Dorfes beitreten, dass du nicht nur mit deinen Arbeitskollegen nach der Arbeit etwas unternimmst. So wie du mir erzählt hast, geht ihr meistens etwas essen, aber seid kaum körperlich aktiv."
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"Besorgen Sie sich jemanden, der zwei Stunden nach ihren Kindern schaut, damit Sie Zeit zum Schwimmen gehen haben. Oder haben Sie schon daran gedacht, dass es Fitnesscenter mit Kinderhort gibt?"