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4 Handlungsplanung

Fordere zum genauen Planen der auszuführenden körperlichen Aktivität auf.
Das beinhaltet die Häufigkeit, Dauer, Intensität und mindestens eine Angabe zum Kontext (Umwelt, soziale Umwelt, Emotionen, Kognitionen, Physis der Person).

Beschrieb

Haupttechnik

4 Handlungsplanung

Primär geht es um darum, kurzfristige Ziele umzusetzen. Am besten geht das, wenn man diese an einen Kontext oder Situation bindet, wie z.B.  "Heute ist Dienstag, immer dienstags gehe ich um 18 Uhr eine Runde um den See".

 

Folgende Fragen sind bei der Planung der körperlichen Aktivität zu beantworten:

Welche Aktivität wird wie, wann, wo, wie lange und mit wem ausgeführt? (Gerber et al., 2014, S. 86-115)

 

 

Welche Aktivität:

Die körperliche Aktivität muss anhand Vorlieben (Attraktivität, Motivation, siehe Technik (1) Verhaltensziel/Beispiele) und Realisierbarkeit (den körperlichen Voraussetzungen und den finanziellen, örtlichen Möglichkeiten angepasst) von der Person ausgewählt werden. Optimalerweise ist sie gut in den Alltag integrierbar. Folgende Arten der Aktivität stehen zur Auswahl:

  • Alltagsaktivität erhöhen

  • regelmässige Sportart/Aktivität alleine

  • regelmässige Sportart/Aktivität im Team (Partner oder Gruppe)

  • Kombinationen davon

 

Bei Übergewicht empfiehlt der Coach gelenkschonende Aktivitäten.

Die Person hält schriftlich auf dem Noteboard auf movingcall.com fest, welche Aktivität sie ausüben wird und warum. Nachdem die Auswahl der körperlichen Aktivität festlegt ist, wird mit dem Coach bestimmt, wie oft, wie lange und wie intensiv diese ausgeübt wird.

 

Wie:

Die körperliche Aktivität ist nach Vorlieben in den Alltag integrierbar (siehe oben und nachfolgend). Hat die Person nicht so viel Zeit, können Alltagsaktivitäten erhöht werden. Ist die Person gerne in der Natur, bieten sich Outdoor-Aktivitäten an. Oder ist sie lieber zu Hause, empfehlt der Coach eher Haushaltstätigkeiten, Trainingsprogramme zu Hause oder sogar Trainingsgeräte für zu Hause.

 

Wann:

Die Person plant mit dem Coach fixe Aktivitätszeiten in den Wochenplan ein, um die ausgewählte körperliche Aktivität umzusetzen. Danach trägt sie die festgelegten Zeiten in ihre Agenda, ihr Outlook, ihr Smartphone, etc. ein. Dadurch wird die Aufmerksamkeit und Priorität auf die körperliche Aktivität gelenkt.

Achtung: Der Coach soll bei der Planung auf den Biorhythmus der Person achten (ist sie ein Frühaufsteher oder ein Nachtmensch?) und wenn möglich die Aktivitätszeiten eher morgens oder abends vereinbaren.

Das "Wann" ist eine eigenständige Technik, wenn es darum geht, für eine Person mit einem vollen Terminkalender ein Zeitfenster für regelmässige körperliche Aktivität zu finden. Die Person erstellt einen tabellarischen Wochenplan ((9) Zeiteinteilung), damit mögliche Zeitfenster für die körperliche Aktivität ersichtlich sind. Dabei werden Schlaf, Arbeit, Essen, Familie, Hobbies und Haushaltstätigkeiten eintragen. Weitere Informationen sind im Beschrieb zur Technik (9) Zeiteinteilung aufgeführt.

 

Wo:

Die körperliche Aktivität ist möglichst wohnortsnah oder entlang des Arbeitsweges einzuplanen! Eine entsprechende Infrastruktur muss vorhanden und leicht zugänglich sein (ÖV, zu Fuss, vorhandene Parkplätze).

Falls die Person eine Aktivität wählt, welche nicht an eine Infrastruktur gebunden ist, muss trotzdem ein genauer Termin (wann) und die Route/der Ablauf im Voraus festlegt werden. Z.B. Dienstag um 18:00 auf der vorher festgelegten Route (einmal um den kleinen Wald) joggen.

Ebenfalls sollen Umweltfaktoren miteinbezogen werden wie Verkehr, Passanten oder Wetter (siehe Technik (2) Barrieren-Erkennung und Problemlösung).

 

Mit wem?

Wie oben erwähnt, bestimmt die Person, wie sie ihre Aktivität ausüben möchte: Alleine, mit einem Partner,  in der Gruppe oder in Kombinationen davon. Egal wofür sie sich entscheidet: Die Regelmässigkeit ist wichtig! Darum muss ein fester Termin (Tag, Zeit, Dauer, Route/Ablauf) im Voraus durch die Person (mithilfe des Coaches) bestimmt werden.

Vorteil von einem Partner oder einer Gruppe ist, dass Handlungsdruck und Verbindlichkeit besteht. Ausserdem kann es auch geringeren Organisationsaufwand mit sich bringen.

 

Planung ist zeitaufwändig!!! Aber sie zahlt sich langfristig aus. Ob der Coach an alles gedacht hat, ist dieser Plancheckliste aus Gerber et al. (2014, S. 115) zu entnehmen:

 

  1. Der Zeitpunkt des Beginns der Planumsetzung ist  klar, er liegt nicht weiter als 1 Woche entfernt. Die Tage und Uhrzeiten sind festgelegt.

  2. Die Person hat aufgeschrieben, welche Sportart/Aktivität sie ausüben will und wie die Inhalte der einzelnen Trainings aussehen und/oder die Person hat genau festgehalten, in welcher Form sie ihren Alltag aktiver gestalten wird.

  3. Die Lokalitäten der Trainings sind genau festgelegt, auch bei Outdoor-Aktivitäten ist eine oder mehrere Routen bestimmt.

  4. Für jede Trainingssequenz ist festgelegt, ob die sich Person alleine oder mit anderen betätigt. Mit anderen Personen sind alle Termine, Treffpunkte und Uhrzeiten vereinbart.

Beispiele

Haupttechnik

4 Handlungsplanung

Überlege mit der Person zusammen, wie sie Bewegung in ihren Alltag integrieren kann und plant diese anhand den Punkten der Beschreibung (siehe oben). Vielleicht macht es Sinn, sich zuerst mit dem Zeitplan der Person auseinanderzusetzen ((9) Zeiteinteilung).

 

Sucht Möglichkeiten in folgenden Bereichen:

 

Alltagsaktivitäten erhöhen:

  • Regelmässig spazieren

  • Sich zu Fuss oder mit Fahrrad fortbewegen anstatt motorisiert

  • Öfters putzen

  • Den Einkauf nach Hause tragen

  • Die Wohnung umgestalten

  • Im Büro Bewegungspausen einführen

  • Treppen steigen

  • Mehr stehen anstatt sitzen, usw.

 

Outdoor-Aktivitäten:

  • Gartenarbeiten

  • Wandern

  • Walking

  • Jogging

  • Fahrrad fahren

  • Inline skaten

  • Freizeitspiele (Federball, Frisbee, Boccia, ...)

  • Schwimmen im See

  • Einen Hund regelmässig ausführen

  • Klettern

  • OL-Lauf

  • Volkslauf, usw.

 

Zu Hause:

  • Haushaltstätigkeiten (Staubsaugen, putzen, kochen, schrubben, ...)

  • In der Werkstatt hantieren

  • Dinge reparieren

  • Renovieren

  • Malen

  • Trainingsprogramme für zu Hause (Kraftübungen, hoch-tief steigen auf Hocker, Joggen an Ort, Seilhüpfen, Home-Workout-DVDs, Nintendo Wii, ...)

  • Trainingsgeräte für zu Hause (Crosstrainer, Fahrrad, Laufband, Slingtrainer, PezziBall, Pilatesrolle, ...), usw.

 

Allgemein:

Diverse Sportarten allein, mit Partner, in Gruppe oder im Verein. Selbstbestimmte oder fremdgeplante Trainingseinheiten.

 

Wenn die Person nicht gut im Planen ist, schlage ihr Folgendes vor:

  • Terminkalender mit Erinnerungsfunktion

  • Sich für Gruppenkurse/Bewegungsangebote anmelden (ist durch jemand anderen geplant)

  • Trainingspartner oder Verein suchen aufgrund der Regelmässigkeit

  • Alle Termine in Kalender eintragen und nur im Notfall verschieben

 

 

Beispiel für ein Trainingsprogramm für Einsteiger: Walking (Gerber et al., 2014, S. 104-105):

 

 

 

Warm-up und Cool-down je 5 min innerhalb einer Einheit. An restlichen Tagen weitere körperliche Aktivität in den Alltag integrieren.

 

Beispiel für ein Trainingsprogramm für Einsteiger: Jogging  (Gerber et al., 2014, S. 107-108):

Nur wenn die Person fit genug ist und bisher ein relativ aktiver Lebensstil geführt hat. Gleich mit 3 Einheiten pro Woche starten.

 

 

 

 

 

 

 

Nach Abschluss dieses Programms 3 Tage Ruhe und danach regelmässig 3mal pro Woche 30min joggen gehen.

 

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